Ab November 2020 findet man auf vielen Lebensmittelverpackungen im deutschen Einzelhandel eine neue Lebensmittelampel – den Nutri-Score. Anbieter können die fünffarbige Farb- und Buchstabenskala auf ihre Produkte drucken, damit Konsumenten auf einen Blick die Nährwertqualität von verarbeiteten Lebensmitteln erkennen. Dadurch soll das Bewusstsein für eine gesunde Ernährung erhöht werden. Bereits jetzt ist klar: Der Nutri-Score ist bei den deutschen Verbrauchern beliebt!

Eine Vielzahl an Lebensmittel stapeln sich in den Supermarktregalen. Welches das gesündeste ist, lässt sich für die Verbraucher oft nur durch mühsames studieren der Nährwerttabellen herausfinden. Die neue Lebensmittelampel soll nun Abhilfe schaffen: Lebensmittel werden durch den Nutri-Score nun in ein fünffarbiges Ampelsystem, von A grün bis E rot, eingeordnet. Dahinter liegt ein Algorithmus, welcher neben dem Energiegehalt, „weniger positive“ Nährstoffe wie gesättigte Fettsäuren, Zucker und Natrium sowie „positive“ Inhaltsstoffe wie Ballaststoffe und Proteine bewertet. Für die verschiedenen Inhaltsstoffe erhält ein Produkt Plus- und Minus-Punkte, welche eine Gesamtpunktzahl ergeben. Die errechnete Punktzahl wird dann über das Ampelsystem übersetzt. Bislang ist die Platzierung des Nutri-Scores auf den Verpackungen für die Lebensmittelindustrie jedoch freiwillig. Unser Nachbarland Frankreich hat das Label bereits im Jahr 2017 eingeführt. Auch Spanien, Belgien, Portugal, Luxemburg und die Schweiz nutzen den Nutri-Score.

Schon jetzt beliebt bei den Verbrauchern

Obwohl er noch ganz neu ist, ist der Nutri-Score sehr beliebt und genießt großes Vertrauen bei den Verbrauchern. Studien zufolge stößt das neue Label bei Verbrauchern auf große Zustimmung. 89 Prozent der Bevölkerung finden den Nutri-Score gut. 85 Prozent befürworten sogar, dass die Kennzeichnung auf allen verarbeiteten Lebensmitteln und alkoholischen Getränken in Deutschland Pflicht für die Hersteller sein soll.

Wie der Nutri-Score die Kaufentscheidung beeinflusst

Die Informationen zu den Nährwerten auf der Produktverpackung haben eine unmittelbare Auswirkung auf das Kaufverhalten der Verbraucher. Laut einer Umfrage haben bereits 55 Prozent der Verbraucher ein Produkt aufgrund der Nährwerte nicht gekauft. Die Umfrage zeigt im Bezug auf den Nutri-Score, dass 36 Prozent ein Produkt mit D-Kennzeichnung (orangefarbig) nicht kaufen würden und bereits 22 Prozent vom Kauf eines Produktes mit C-Kennzeichnung (gelbfarbig) absehen. Besonders bei der Altersgruppe von 18 bis 25 Jahre ist das Bewusstsein für Ernährung und Gesundheit sehr wichtig. Kaufentscheidungen werden bei den jungen Erwachsenen immer mehr von solchen Aspekten abhängig gemacht.

Die Vorteile des Nutri-Scores

  • Der Nutri-Score ist eindeutig und leicht verständlich und bietet zudem eine schnelle Orientierung. Das bestätigt auch eine Studie des Max-Rubner-Instituts

  • Lebensmittel innerhalb einer Produktkategorie lassen sich einfach vergleichen, da sich der Nutri-Score immer auf 100g bzw. 100ml bezieht.

  • Das neue Label kann Lebensmittelhersteller dazu bewegen, die Rezeptur ihrer Produkte zu verändern und somit die Zusammensetzung der Produkte zu verbessern.

  • Der Nutri-Score wurde auf seine Wirksamkeit geprüft und schnitt im Vergleich zu anderen Kennzeichnungsmodellen am besten ab.

Die Nachteile des Nutri-Scores.

  • Die Kennzeichnung über den Nutri-Score ist für Hersteller freiwillig.

  • Der Einsatz von Zusatzstoffen, wie Süßstoff oder Aromen wird nicht berücksichtigt.

  • Vitamine, Mineralstoffe oder ungesättigte Fettsäuren fließen nicht in die Bewertung des Ampelsystems mit ein.

  • Wer gezielt auf einzelne Nährstoffe achten möchte, muss weiterhin die Nährwerttabelle beachten.

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