Von der Produktion bis zum Recycling

Nachhaltigkeit ist zu einem Modebegriff geworden. Viele Firmen schmücken sich damit, um ihren Produkten ein grünes Image zu geben. Doch wichtiger als schöne Etiketten sind hier Inhalte. Nachhaltiges Unternehmertum zeichnet sich nicht dadurch aus, werbewirksam die Fahne zu schwenken, nur weil man den Müll trennt. Gerade produzierende Unternehmen können so viel mehr tun, um das Thema Nachhaltigkeit ernst zu nehmen.

Für Unternehmen sollte Nachhaltigkeit bedeuten, ökologische, ökonomische und soziale Ziele gleichrangig zu verwirklichen. Ein wichtiges Kriterium sind dabei die Beziehungen zu den Menschen, die regelmäßig oder sogar täglich in Verbindung mit dem Unternehmen stehen: Entscheidender als ein schnelles Geschäft müssen vertrauensvolle Beziehungen zu den Kunden und Geschäftspartnern sein. Alle Inhalte der Unternehmenspolitik sollten auf nachhaltige Erträge und Wertsteigerungen ausgerichtet sein, wichtige Elemente müssen zum Beispiel Umweltaspekte sein.

Kunststoff: alles andere als super

Ein immer wichtigerer Punkt bei diesen Umweltaspekten ist die Entscheidung für eine nachhaltige Verpackung. Jahrzehntelang war hier Kunststoff Trumpf. Haltbar, transparent, günstig. Alles super. Heute aber wissen wir: Gar nichts ist super! Jeder kennt die einprägsamen Bilder von Meeren, Flüssen und Seen voller Plastikmüll. Doch was die wenigsten wissen: Es dauert ungefähr zehn bis 20 Jahre, bis Kunststofftüten für Obst oder Gemüse zerfallen – bei Chipstüten sind es sogar 80 Jahre. Und wer eine PET-Flasche nicht recycelt, würde ihr noch in 500 Jahren begegnen. Nur: kein Mensch lebt so lange wie der Plastikmüll, den er achtlos wegwirft.

Es gibt sicherlich Bereiche, in denen nach dem derzeitigen Stand der Dinge an einer Kunststoffverpackung kaum ein Weg vorbeiführt; zum Beispiel bei hochsensiblen medizinischen Produkten. Aber dies sind Nischen – im Allgemeinen gibt es eine klare Alternative zu Kunststoff: Papier bzw. Karton. Beides besteht aus Zellulose, die aus Holz gewonnen wird und damit biologisch abgebaut werden kann. Bei Verpackungen von Cornflakes beispielsweise oder bei bedruckten Papiertüten dauert das ungefähr sechs Wochen.

Karton: leichter und häufiger im Recycling-Kreislauf

Dazu kommt, dass Kartonverpackungen viel leichter und viel häufiger in den Recycling-Kreislauf gelangen können als Kunststoffverpackungen. Jedes Jahr fallen in Deutschland knapp 20 Millionen Tonnen Verpackungsmüll an – davon allein acht Millionen Tonnen Pappe und Karton. Darum ist es wichtig, dass Verpackungen nachhaltig produziert und recycelt werden.

Ganz und gar nachhaltig

Ein gutes Beispiel ist eine für die Firma plaine Naturkosmetik entwickelte Verpackung, die ganz und gar nachhaltig sein sollte. Die Firma aus dem Allgäu produziert veganes und glutenfreies Shampoo, das auf einem wasserfreien Konzept basiert: Pulver! Erst bei der Anwendung wird Wasser hinzugefügt, um das Shampoo aufzuschäumen. Wo Natur pur drin ist, muss natürlich auch Natur pur außen rum sein. Damit gab es ein klare Anforderung an alle Lieferanten: abbaubare Verpackungsmaterialien und kurze Transportwege.

Die Sachets sind aus Papier, biologisch abbaubar und innen innovativ beschichtet mit einem Biopolymer auf Pflanzenbasis. Der Karton für die Umverpackung ist ein Frischfaserprodukt mit heller Rückseite und einer Grammatur von 300 g/m2, es besteht aus FSC-zertifiziertem Holzstoff. Für die Verpackungsherstellung wurden migrationsarme Farben, Dispersionslack und ein Standardleim verwendet.

Laut Verpackungsverordnung müssen jährlich mindestens 65 Prozent der gesamten Verpackungsabfälle verwertet werden. In Deutschland liegt die Quote aber bei 97 Prozent. Faltschachteln werden auch von Verbrauchern als eine der nachhaltigsten Verpackungsformen angesehen. Das hat eine Studie der Unternehmensberatung Smithers Pira ergeben.

Viele kleine, aber wichtige Details

Die Produktion ist für viele Unternehmen der wichtigste Bereich, in dem nachhaltiges Denken und Handeln zum Tragen kommt. Aber es gibt auch so viele kleine Beispiele, bei denen nachhaltige Aktivitäten eine große Wirkung erzielen. So wird bei uns viel Wert auf nachhaltige Produktion gesetzt. Das Sprinklerbecken zur Kühlung der Anlagen wird mit Flusswasser aus der Murg gespeist. Das Heizwerk wird mit Einweg-Holzpaletten befeuert. Alle seit 2010 beschafften Produktionsanlagen sind klimaneutral gestellt. Unabhängige Klimaschutzorganisationen bestätigen die CO2-Kompensation. Seit Januar 2011 beziehen wir unseren Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien und entlasten die Umwelt somit jährlich um rund 2.300 Tonnen CO2.

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