Das Gautschen ist ein bis ins 16. Jahrhundert rückverfolgbarer Buchdruckerbrauch.
Eine Tradition, bei dem der Lehrling nach bestandener Abschlussprüfung im Rahmen einer Freisprechungszeremonie in einer Bütte untergetaucht und auch auf einen nassen Schwamm gesetzt wird. In seiner ursprünglichen Bedeutung bezeichnet der Begriff „Gautschen“ den ersten Entwässerungsschritt nach dem Schöpfen des Papiers, das Ablegen des frisch geschöpften Papierbogens vom Sieb auf eine Filzunterlage. Die Beteiligten beim Gautschakt sind neben dem Gäutschling, dem sog. „Kornut“ der Gautschmeister, der erste und zweite Packer sowie der Schwammhalter. Meist gibt es noch eine unterschiedliche Zahl an Zeugen oder mehrere Packer, die nach der Gautschzeremonie auch auf dem Gautschbrief ihre Anwesenheit durch Unterschrift bekunden. Nass geht es auch heute noch zu, wenn gegautscht wird und so wartete am vergangenen Freitag, vor vielen Zuschauern bei colordruck Baiersbronn gleich auf drei Gäutschlinge das kalte Nass. Gegautscht wurden von links nach rechts auf dem Bild Florian Christein (Mediengestalter Digital und Print), Julien Gaiser (Mediengestalter Digital und Print) sowie Samuel Teufel (Medientechnologe Druck). Im Anschluß erhielten alle drei aus den Händen ihrer Lehrmeister den offiziellen und unterschriebenen Gautschbrief.